17 Jan Ziele-Challenge: Eure Fragen an mich – Teil 1
Vielen Dank für Eure Fragen zur Ziele-Challenge! Aus den Erfahrungen von meinen Ausbildungen weiß ich, dass mir oft die Fragen der anderen sehr gut geholfen haben. Einerseits weil ich mich nicht getraut hätte, diese Fragen zu stellen obwohl sie mich beschäftigen und andererseits weil ich so sehen konnte, was andere beschäftig und dass ich mit meinen Problemen nicht alleine bin. Mir hat es immer Mut gegeben zu sehen, dass andere auch mit ihren Themen kämpfen und die Antworten und Diskussionen darüber haben mich immer weitergebracht. Deshalb möchte ich Euch auch dieses Erlebnis weitergeben und habe anonym und ohne auf konkrete Situationen einzugehen eine Auswahl an ähnlichen Fragestellungen mit meinen Antworten und Tipps hier zusammengefasst.
Wie kann ich besser fokussieren?
Unser Verstand ist unserer heutigen Zeit oft das aktivste Instrument im Vergleich zu den zwei anderen Instrumenten Herz und Körper. Unsere Gesellschaft ist geprägt von rationalen Entscheidungen, systematischen Regeln, vieles passiert sehr verstandesgesteuert. Es ist also kein Wunder, dass wir ständig denken und uns das nicht einmal mehr auffällt, weil wir es gar nicht anders kennen. Wenn man sich selbst beobachtet, erkennt man dass es kaum einen Moment gibt, in dem man nicht denkt. Wenn ich eine neue Situation erlebe, stelle ich eine Bewertung an oder erwarte etwas. Ständig habe ich Gedanken im Kopf! Die Kunst ist es in der heutigen Zeit – wo wir laufend von so vielen Einflüssen umgeben sind, Medien, Handy, TV, Radio, Werbung – dieses Instrument, also unseren Verstand bewusst und gezielt einzusetzen. Denn dieses Denken-Können ist eine sehr wertvolle Fähigkeit, die uns von allen anderen Lebewesen unterscheidet. Wenn wir uns als nicht fokussiert bezeichnen ist es meistens deshalb, weil so viele Dinge auf einmal auf uns hereinprasseln und uns das überwältigt. Der Schlüssel für besseren Fokus lautet daher: Dem Geist eine Pause gönnen und ihn hin und wieder von diesem Gedankenüberfluss zu entleeren. Den Kopf frei zu machen und zu lernen, Gedanken ziehen zu lassen und loszulassen. Das hilft uns schließlich dabei unseren Verstand gezielt einzusetzen und bestmöglich zu nutzen. Um genau das zu trainieren gibt es mehrere Techniken: Manche Menschen schaffen das gut bei Bewegung, Sport oder in der Natur oder natürlich durch Meditation.
Ist es normal, dass man zwischen Mut und Zuversicht einerseits und Enttäuschung und Angst andererseits ständig schwankt?
Das Leben ist eine Hochschaubahn. Ständig schwanken wir zwischen rechts und links, stark und schwach, hell und dunkel. Die Herausforderung für uns Menschen ist es, diese Polarität des Lebens anzunehmen und uns darin zu trainieren. Und zwar darin, dass wir lernen diese Ausschwankungen immer geringer werden zu lassen. Damit meine ich, dass ich bei einem Tief auf einer Skala von 1-100 nicht immer gleich bei einer Intensität von 98 lande, sondern bei 50. Und wenn es mir gut geht, ebenso. Der Wechsel zwischen Angst und Mut, zwischen stark und schwach wird bis zum Ende unserer Tage unser Leben begleiten. Wir können jedoch etwas tun, damit es nicht immer gleich vom einen Extrem des „himmelhochjauchzend“ ins andere Extrem von „zu Tode betrübt“ umschwenkt. Wie wir das tun können? Indem wir schneller mutig sind, öfter scheitern, öfter hinfallen, öfter aufstehen und durch die Routine des laufenden Tuns ein gewisses Momentum erzeugen, dass uns in Bewegung hält. Schließlich lernen wir uns dabei immer mehr mit dem „Unwohlfühlen“ wohl zu fühlen. Wenn du dich wohl dabei fühlst, dich unwohl zu fühlen, dann ist alles auf einmal gar nicht mehr so schlimm. Wir lernen mit den Situationen besser umzugehen, denn wir wissen aus der laufenden Erfahrung, dass auch wenn die Hochschaubahn einmal unten ist, sie bei nächster Gelegenheit wieder nach oben fährt.
Wie besiege ich meinen inneren Schweinehund, bei alten Gewohnheiten wie Naschen, kein Sport etc.?
Alte Gewohnheiten zu durchbrechen erfordert eine gewisse Konsequenz. Denn dabei ist ein Muster, das man bereits Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte lebt in uns abgespeichert. Folglich denkt man gar nicht mehr darüber nach, dass man es macht. Man verspürt ein inneres Bedürfnis danach. Im Vergleich zu dem Zeitraum, wie lange man diese Gewohnheit bisher gelebt hat, ist die Zeit in der man sie durchbrechen kann, gar nicht so lange. Studien belegen, dass man eine neue Gewohnheit bereits nach 30 Tagen als neue Routine ins Leben integrieren kann. Wichtig dabei ist, dass man in diesen 30 Tagen hundertprozentig konsequent sein muss, sonst speichert es unser Unterbewusstsein nicht als neues Muster ab, sondern fällt sofort wieder zurück ins alte Schema. Wenn ich also aufhören möchte, jeden Tag zu naschen, zu rauchen, zu fernsehen etc. oder auch jeden Tag etwas aktiv tun möchte – also zB Sport machen – dann ist es wichtig, dies für die ersten 30 Tage konsequent zu ändern und durchzuziehen. Die ersten 30 Tage können echt hart sein, aber es lohnt sich. Ich habe dies selbst im Rahmen meiner Ernährungsumstellung so praktiziert und langfristig so 20 kg abgenommen und mache heute jeden Tag Sport. Das habe ich mit der 30-Tage-Regel geschafft.
Wie kann man selbstbewusst auftreten, ohne eingebildet zu wirken?
Die Frage enthält in Wahrheit auch schon einen Teil der Antwort. Um selbstbewusst zu sein, ist der erste Schritt sich seines wahren Selbst mehr und mehr bewusst zu werden. Je mehr ich meinen eigenen Wert kenne, mir meiner Eigenschaften und Qualitäten bewusst werde, umso weniger frage ich mich was andere von mir denken. Denn wer entscheidet, ob ich eingebildet wirke? Das kann nur das Gegenüber tun. Und was sich das Gegenüber in letzter Instanz denkt, wird man erstens nie 100% wissen, zweitens wird man es ohnehin nicht beeinflussen können und drittens sollte man sich nicht auf die hypothetische Erwartung des anderen, sondern auf den eigenen Wert konzentrieren. Um den eigenen Wert besser zu kennen und sich für seine Besonderheiten schätzen und lieben zu lernen, ist es ein erster Schritt sich selbst immer besser kennen zu lernen. Das wertzuschätzen, was man kann und zu bieten hat, sich selbst zu sagen, worauf man stolz ist und ein liebevolles Verhältnis zu sich selbst als erste wichtigste und tägliche Routine in sein Leben zu bringen. Denn wenn ich es mir selbst Wert bin, mich wertzuschätzen, dann werden es automatisch auch die anderen tun. Das ist das der Gesetz der Resonanz, anders genannt: das Gesetz der Anziehung.
Wie fasse ich Mut, dass ich alte Bahnen verlassen, mich nicht ausschließlich von meinen Emotionen leiten lasse und neue Strukturen in mein Leben bringe?
Wenn man in seinem Leben eine tiefgreifende Veränderung erlebt, scheint einem dies oft übermächtig und nicht bewältigbar. Man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. So eine Situation kann einen richtig lähmen und man fühlt sich zu nichts mehr fähig. In solchen Situationen schreibe ich zuerst immer auf, was es da alles an großen Brocken gibt, die sich da vor mir so scheinbar riesig aufbäumen. Und dann frage ich mich, was jetzt gerade wirklich wichtig ist und was nicht. Der dringendsten Sache wende ich mich zuerst zu. Dabei gliedere ich diese Sache wieder in Einzelteile auf und schreibe mir die nächsten Schritte auf, die dafür zu erledigen sind. Alles andere erlaube ich mir, für diesen Moment beiseite zu legen und mich erst darum zu kümmern, wenn der erste große Brocken erledigt ist. Das erzeugt dann ein Gefühl von Befreiung und Leichtigkeit und hilft bei der ersten Hürde in Bewegung zu kommen. Dann schafft man auch die übrigen Aufgaben leichter.
Was hat dir geholfen deinen Weg zu finden, nachdem du in deinem klassischen Job ausgestiegen bist?
Wenn ich auf meine Vergangenheit zurückblicke, könnte ich sagen, dass ich eigentlich schon mit der Entscheidung Jus zu studieren, in meinem Leben falsch abgebogen bin. Aber vermutlich war genau das mein Weg, den ich gebraucht habe um herauszufinden und wirklich zu spüren, was für mich passt und auch zu erkennen, dass ich keine andere Change habe, als auf mein Herz zu hören. Immer wenn ich nicht auf mein Herz hörte, hab ich eine körperliche Auswirkung gespürt. Entweder nahm ich an Gewicht zu, war oft krank, hatte Schulter-oder Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Lebensmittelunverträglichkeiten, depressive Stimmungen. Wie ich meinen Weg gefunden habe? Ich habe nie aufgehört, an mich zu glauben und bin der Stimme gefolgt, die sich anfänglich sehr leise ganz tief in meinem Inneren gemeldet hat und immer lauter und lauter wurde. Irgendwann habe ich erkannt, dass diese Stimme keine Einbildung ist, sondern mein wahres Ich, das an die Oberfläche wollte. Ich habe gelernt mehr und mehr darauf zu hören, die Zeichen zu deuten anstatt sie zu ignorieren und meiner Intuition zu folgen. Am Weg habe ich dennoch zahlreiche Rückschläge erlebt und wahnsinnig viel ausprobiert, ich weiß gar nicht was da alles dabei war, es waren mindestens fünf Business Pläne für Projekte, die nie in die Umsetzung gingen und zwei gegründete Firmen, die scheiterten weil sie kein Herzensziel für mich beinhalteten. Trennungen im Privatleben, im Freundeskreis, von Kollegen und im Gegenzug kamen viele neue spannende Menschen, Erfahrungen und Erlebnisse in mein Leben. Jeder Moment, jede Handlung, jede neue Begegnung in meinem Leben war ein nächster Schritt mehr zu mir selbst. Ich denke, dass dieser Weg niemals zu Ende ist. Und wenn man lernt, genau das in jedem Moment zu schätzen, dann sieht man, wie schön es ist am Weg zu sein.
Warum machst du die Ziele-Challenge?
Ich glaube an Karma. Und Karma bedeutet, jede Handlung hat eine Folge. Die letzten Jahre meines Lebens hatten echt knifflige Aufgaben für mich parat. Und ich habe nicht gewusst, wie ich das alles schaffen soll. Aber ich hatte für mich eine Entscheidung getroffen – ich wollte meinen Traum leben, Autorin, Trainerin und Speaker zu werden. Auf wundersame Weise bin ich immer in den Momenten wo ich nicht weiter wusste Menschen begegnet, die mir die Hand reichten, mich anfeuerten und mir Mut machten. Dafür bin ich sehr dankbar. Ohne diese Unterstützung von vielen Seiten hätte ich das alles nicht so gut und schnell geschafft. Und für dieses Vertrauen, das mir in den letzten Jahren meine Partner, Freunde, Teilnehmer von Workshops und Vorträgen, meine Coachees entgegengebracht haben, möchte ich jetzt auch etwas zurückgeben. Ich möchte anderen dabei helfen, ihren Weg zu finden und gebe meine Erfahrungen weiter. Und nur weil etwas kostenlos ist, heißt das nicht, dass es keinen Wert hat. Ich habe mittlerweile ein breites Portfolio an Angeboten, um Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, mehr zu werden von dem was sie sind. Und die Ziele-Challenge ist eines davon. Wie gesagt, ich glaube an Karma. Und daran, dass alles zu einem zurück kommt!